Kleiner Seifen-Crashkurs: Whipped Soap



Eine besonders appetitliche Seite der Seife ist die Whipped Soap oder auch Schwimmseife. 😊
Der ein oder andere unter Euch wird sich bestimmt schonmal gefragt haben, wie die Sahnehäubchen auf Seifen-Cupcakes und Seifen-Torten möglich sind.


Das geht zwar auch mit ganz gewöhnlichem, etwas dickerem Seifenleim, hier ist es aber schwierig, die passende Konsistenz und die richtige "Sahne-Optik" zu erreichen, deshalb greift der erfahrene Seifensieder zum Handmixer und rührt eine Whipped. 😎
Etwas Siede-Erfahrung solltet Ihr für die Herstellung schon mitbringen, denn hier wird etwas anders vorgegangen als bei einer klassischen CP-Seife.
Bitte beachtet unbedingt die Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit NaOH und Natronlauge.

Euer Rezept sollte mindestens 60%-70% feste Fette enthalten. 
Gut geeignet sind z.B. Kokosöl und Sheabutter.
Da die Fette und Öle bei Zimmertemperatur verarbeitet werden und Kakaobutter dafür zu hart wäre, solltet Ihr diese vorher sanft schmelzen, etwas abkühlen lassen und in die flüssigen Fette/Öle einrühren, falls Ihr sie einsetzen wollt. 
Mangobutter, Avocadobutter und andere sehr harte Buttern sollten vorher leicht angeschmolzen werden, damit sie sich besser verarbeiten lassen und Euren Mixer nicht umbringen. 😜
Im Winter lässt sich auch Sheabutter schonmal etwas bitten, bitte achtet aber darauf, die Buttern nur soweit zu erwärmen, dass sie etwas weicher werden und nicht komplett aufzuschmelzen.
Auf Wachse (Bienenwachs, Beerenwachs etc.) solltet Ihr in einer Whipped verzichten.

Ich arbeite bei meinen Whipped Seifen mit 32-33% Wasser (bezogen auf die Gesamtfettmenge).

Die Herstellung einer Whipped Soap

Als erstes setzt Ihr die Lauge an und lasst sie komplett herunterkühlen.
Bei einer Whipped wird mit kalter Lauge gearbeitet - falls sie zu warm ist, fällt Eure "Seifen-Sahne" in sich zusammen. 
Am besten stellt Ihr die Lauge eiskalt ins Eiswasserbad. 😉


Während die Lauge abkühlt, wiegt Ihr Eure festen Fette in einem hohen und nicht zu kleinen Rührgefäß ab...

 

...danach werden die flüssigen Fette/Öle abgewogen. 


Für das Rühren einer Whipped braucht Ihr statt dem guten alten Pürierstab ein Handrührgerät, wie man es auch zum Kuchenbacken oder Sahne aufschlagen verwendet und außerdem, je nachdem, was Ihr mit der Seifen-Sahne vorhabt, Spritzbeutel, Teigspachtel, Konditormesser o.ä.




Die festen Fette werden nicht geschmolzen, aber bei niedrigen Außentemperaturen könnt Ihr sie kurz und nur ganz leicht erwärmen, damit es beim Mixen nicht zu sehr rumpelt. 😉

Denkt dran, auch Duft und Farbe bereitzustellen (falls gewünscht), und dann geht´s los.

Ihr schlagt als erstes die festen Fette (ähnlich wie bei einer Sheasahne) mit dem Handrührgerät zu einer fluffigen, klümpchenfreien Masse auf...


...gebt dann nach und nach die flüssigen Öle dazu...


...und mixt so lange weiter, bis die Mischung eine sahneartige Beschaffenheit hat.


Als nächstes wird vorsichtig (Spritzgefahr!) und in kleinen Portionen die kalte Lauge untergemixt.


Nach 1-2 Minuten gründlichem Durchmixen könnt Ihr Farbe und Duft dazugeben, die Masse in einen Spritzbeutel füllen und zum Beispiel Eure Cupcakes oder Seifentorten damit verzieren.


 Ich denke, vor allem für die konditorisch Begabten unter Euch sind hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt. 😍
Bei mir reicht´s meistens nur für Cupcakes. 😅


Für Schwimmseife füllt Ihr die Seifensahne am besten in Einzelförmchen ab.
Die ausgehärtete Seife lässt sich nämlich nicht so gerne schneiden. 😉


Schwimmen kann sie übrigens wirklich! 😎








Beliebte Posts