It´s Rimmed!



Ich habe mich getraut. Endlich! 😎
Ein geschlagenes Jahr bin ich um diese Technik herumgeschlichen und irgendwie nicht in die Gänge gekommen, es einfach mal auszuprobieren.
Wie so oft im Leben war es, einmal in Angriff genommen, gar nicht schlimm, aber sehr aufregend.
Ich hab mich beinahe so gefühlt wie bei meiner allerersten Seife. 😜


Für die Hülle habe ich mich brav an das "B.rimmed VPOF II"-Rezept von Bettie gehalten und es hat absolut gehalten, was es verspricht, nämlich eine nach ca. 6 Stunden einwandfrei biegbare Seife. 😍
Die Voraussetzung für die richtige Konsistenz ist, dass die Seife gegelt hat. Hierbei hat der Backofen geholfen. Ich nutze den Ofen ja eher selten zum Anschubsen der Gelphase, aber diesmal hab ich mich, um auf Nummer sicher zu gehen, ganz genau an Bettie´s Beschreibung und dem Tutorial von Fräulein Winter orientiert, in dem die sogenannte "One Layer Methode" beschrieben wird. In diesem YouTube-Video von Sharon Phillips könnt Ihr sehen, wie das Ganze in etwa abläuft. 😉
Eine andere Variante, bei der der Mantel für die Seife von einem breiten Seifenblock abgeschnitten wird, wird zum Beispiel im YouTube-Video von Kapia Mera Soap erklärt.

Hui, was war ich aufgeregt, erwähnte ich das schon? 😂
Deshalb ist der "Swirl" (naja, nennen wir es mal Marmorierung) der Hülle vielleicht ein kleines bisschen fahrig geraten. 🙈 
Um den Seifenleim möglichst glatt und dünn und vor allem gleichmäßig verteilen zu können, habe ich eine Dauerbackmatte für Bisquitrollen verwendet und das hat ganz gut funktioniert.

Bitte verzeiht, dass ich in der Aufregung keine Fotos von der Herstellung gemacht habe. 😅

Nach etwas mehr als 6 Stunden hab ich die Seife möglichst genau auf die Innenmaße meiner Pringles-Dose zugeschnitten (das Ausmessen fand ich am schwierigsten) und über der Außenseite der Pringlesdose (mit einem Stück Backpapier als Schutz dazwischen) vorsichtig gebogen. 
Ich hatte ja große Bedenken, dass die dünne Seifenschicht brechen könnte, aber die Sorge war völlig unbegründet. An einem Reststück habe ich später getestet, wie weit sie sich biegen lässt, und da geht einiges. 😎

Nachdem die Seife schließlich in der Pringlesdose war, rundum am Rand der Dose anlag und die Nahtstelle fest zusammengedrückt war, folgte der einfache Teil und das war die Herstellung der Füllung.

Die inneren Werte der Füllung: Mandelöl, Erdnussöl, Kokosöl nativ, Sheabutter und Olivenbutter.
ÜF: 12%
Wassermenge: 30% bezogen auf die Gesamtfettmenge
Zusätze auf 500g GFM: 2TL Salz
Duft: "Black soap´s best Baby" von Behawe

Die Füllung ist eine 90/10-Mischverseifung (90% NaOH und 10% KOH) geworden.

 

Am nächsten Tag, nach einer Gelphase, wie sie im Buche steht, und einem kurzen Besuch im Krankenhaus, nachdem ich anstatt Seifen Finger gehobelt hatte 🙈, kam der große Moment und meine erste Rimmed Soap konnte ausgeformt und geschnitten werden. 

Das Fazit:
1. Durch die Gelphase haben sich beide Komponenten einwandfrei miteinander verbunden.
2. Die Seife ist glatt, fest und fühlt sich gut an. 
3. Die Nahtstelle ist kaum erkennbar. 
4. Die Optik ist Geschmackssache, aber ich bin stolz. 😊
5. Man sollte beim Seifenhobeln mit einem brandneuen Hobel höllisch aufpassen.


Während der Wartezeit, bis der Mantel geschnitten und in die Pringlesdose eingesetzt werden konnte, ist noch eine weitere 90/10-Mischverseifung entstanden. 
Diese Seife wirkt beinahe "ätherisch" und war so foto-scheu, dass ich es irgendwann aufgegeben habe. 😂

Innere Werte: 30% Olivenöl, 20% Avocadoöl, 20% Reiskeimöl, 25% Kokosöl nativ, 5% Sheabutter. ÜF: 12%. Wassermenge: 30% bezogen auf die GFM. Zusätze: 2TL Zucker. Duft: "Jungle Shower" von Behawe.

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